Was ist eigentlich Dry Needling?
- danielgauss92
- 30. Jan. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Apr. 2023

Dry Needling ist eine Triggerpunkttherapie. Triggerpunkte findet man in verhärteten Muskeln, diese können in fernere Areale ausstrahlen. Beim Dry Needling werden Triggerpunkte mit feinen Nadeln gestochen, um sie zu lösen. GAUSS Medical erklärt, wie man so Kopf- und Schulterschmerzen oder Verspannungen in den Beinen wegbringen kann.
Akupunktur und Dry Needling werden oft verwechselt. Was ist der Unterschied?
Das Einzige, das gleich ist, sind die Nadeln. Bei der Akupunktur sticht man Meridiane, Reflex- oder eben Akupunktur-Punkte. Es ist eine rein energetische Maßnahme. Es wird hauptsächlich in der chinesischen Medizin angewandt. Im Dry Needling hingegen denkt man an die Muskel- und Anatomiestruktur. Man sticht in die Muskulatur, in so genannte Triggerpunkte. Es gibt allerdings Untersuchungen die zeigen, dass sich gewisse Triggerpunkte mit Meridian- oder Reflexpunkten decken.
Was sind Triggerpunkte?
Triggerpunkte sind lokale, sehr verspannte Punkte in einem verhärteten Muskel. Typisch sind der lokale Druckschmerz und die Schmerzausstrahlung. Ein Schmerz hat der Triggerpunkt meist im gleichen Muskel, kann aber auch in einem entfernten Gebiet sein. Das Ziel des Dry Needling oder auch der manuellen Triggerpunkttherapie ist es, dem Patienten die Verspannung zu lösen.
Was ist denn der Unterschied zwischen Dry Needling und der manuellen Triggerpunkttherapie? Man behandelt ja in beiden Therapieformen Triggerpunkte?
Bei der manuellen Triggerpunkttherapie drückt man mit den Händen in den Trggerpunkt, beim Dry Needling mit Nadeln. Manuell kann man nicht ganz so punktgenau sein wie mit den Nadeln. Außerdem reizt man durch den großflächigeren Druck das darüber liegende Gewebe mehr. Beim Dry Needling setzt man die Reize genau dort, wo man sie haben möchte.
Ist Dry Needling schmerzhaft?
Das ist sehr individuell. Es gibt Leute, die das Stechen sehr gut tolerieren, andere empfinden es als schmerzhaft. Das hängt auch davon ab, in welche Muskeln man stechen muss. Die Patienten sagen uns allerdings oft, dass “Nadeln” weniger schmerzt als “Triggern”.
Welche Schmerzen will man konkret beseitigen?
Kopf- und Nackenschmerzen, Schulter- und Armschmerzen, Überlastungen im Sport, Wadenverspannungen und vieles mehr. Es ist Aufgabe des Therapeuten, herauszufinden welcher Triggerpunkt zu welchem Ausstrahlungsgebiet gehört. Bei Rückenschmerzen kann es sein, dass lokal der Rückenstrecker behandelt werden muss, vielleicht aber auch die Gesäßmuskulatur oder sogar der Hüftbeuger.
Wie merken wir Therapeuten, ob wir den richtigen Triggerpunkt gefunden haben?
Trifft man den Triggerpunkt, „twicht“ (das heißt zuckt) meist die Muskelfaser. Dann liegt man 100 Prozent richtig. Es muss aber nicht immer twitchen, um erfolgreich zu sein.
Wie viele Punkte werden gestochen und wie oft muss der Patient zum Nadeln kommen?
Das ist sehr unterschiedlich. Einerseits hängt es davon ab, wie der Patient auf die Therapie anspricht oder ob beeinflussende Faktoren den Erfolg behindern. Andererseits hängt es von den Triggerpunkten selbst ab. Stört nur ein Punkt, sticht man einen. Im Nackenbereich etwa, wo sehr viele Menschen verspannt sind, nadelt man eventuell mehrere Stellen. Gibt es tieferliegende Gründe für die Triggerpunkte, dann nadelt man häufig öfter als einmal. Bei Muskelverletzungen vom Sport gibt es mehrere Triggerpunkte. Da braucht es oft mehrere Sitzungen.
Wie lange dauert eine Sitzung?
Das Nadeln alleine dauert keine Minute. Wenn man den Triggerpunkt getroffen hat, sticht man im Millimeterbereich um die Stelle noch herum. Hört es auf zu “twitchen”, ist genug genadelt. Daraufhin können weitere Maßnahmen wir Muskeldehnungen, Krafttraining oder Massagen folgen.
Gibt es Risiken?
Komplikationen kann es geben, wenn man in ein Gelenk oder Organ sticht. Auch die Gefahr von Infektionen besteht. Deshalb wird Hygiene extrem großgeschrieben. Im Normalfall ist Dry Needling aber absolut problemlos durchführbar.
Darf in jedem Fall gestochen werden?
Nicht behandelt werden dürfen Bluter oder Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen. In der Schwangerschaft wird nicht gestochen. Wenn jemand eine Infektion, etwa Fieber oder Grippe hat, darf man nicht behandeln. Oder wenn jemand an der zu behandelnden Stelle eine offene Wunde hat.
Haben Sie Nackenschmerzen oder verspannte Muskeln, dann kann Dry Needling für Sie hilfreich sein.
Sprechen Sie uns gerne darauf an oder nehmen Sie Kontakt zu uns auf, wir beantworten Ihre Fragen gerne und helfen Ihnen bei Ihren Beschwerden.




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